Die Aufgaben eines Musiklabels - über 1500 begeisterte Künstler
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BASISWISSEN

LABELARBEIT

Leider gibt es heutzutage viele "Labels", die überhaupt keine Ahnung vom Business haben. Sie kennen sich weder mit den Grundlagen noch mit den Details ihrer vertraglichen Pflichten aus. Zusätzlich versuchen einige von ihnen, das Risiko auf Dich allein abzuwälzen. Daher ist es wichtig, dass Du die verschiedenen Faktoren kennenlernst, mit deren Hilfe Du ganz leicht die individuelle Professionalität eines Labels zuverlässig bewerten kannst. Filtere heraus, ob Dein potentieller Vertragspartner halten kann was er verspricht oder ob Du eine Zusammenarbeit vermeiden solltest.

WICHTIGER HINWEIS:  Bevor Du einen Vertrag unterzeichnest, solltest Du ihn immer mit einem von Dir gewählten Anwalt gründlich überprüfen. Dies bezieht sich im Übrigen auf jede Art von Vertrag!

Basiswissen

Ein Musiklabel, Plattenlabel oder kurz Label ist ein in der Musikbranche geführtes Unternehmen, das sein Musik-Repertoire unter einem bestimmten Markennamen vertreibt. Die klassische Tonträgerfirma besteht aus den Abteilungen Artist & Repertoire, Marketing, Public Relations, Produktmanagement, Vertrieb, Finance & Controlling, Legal & Business Affairs, Studio und Technik sowie Tonträgerfertigung.

Die Grundlage der fundierten und funktionierenden Labelarbeit sind die Leistungsschutz- und Markenrechte seiner Künstler. Demzufolge arbeitet ein Label mit Bandübernahme-, Lizenz- und Künstlerverträgen, in denen die Pflichten und Rechte von Label und Künstler klar geregelt sind. Sowohl Majors als auch Independent Labels lagern bestimmte Aufgaben, wie beispielsweise die Vervielfältigung von Tonträgern (durch ein Presswerk) oder den physischen und digitalen Vertrieb, aufgrund ihres Ressourcen- und/ oder Zeitmanagements oft an andere Unternehmen oder Freelancer aus. Auch umgekehrt nutzen vor allem kleine Labels mit großem Künstlerpotential die Strukturen und Netzwerke der Majors.

Das Hauptaugenmerk eines Labels liegt in der Entdeckung und Förderung von Künstlern, der wirtschaftlichen Produktion von Musik seiner Künstler, die Vervielfältigung von Tonträgern sowie der Vermarktung und dem Vertrieb. Die Standard-Akteure, mit denen ein Label zu tun hat sind: GVL, KSK, Presswerke, Vertriebe, digitale Aggregatoren, Phononet, DPMA, GS1-Germany, IFPI Germany, Tonstudios, Mixing und Mastering Studios, Promotion- und PR-Agenturen sowie Förderstellen wie Initiative Musik.

1. Scouting

Ganz früher wurden Demos gehört und die A&Rs sind zu vielen Konzerten gegangen, um neue bislang unentdeckte Talente zu sichten. Danach begann die Zeit, in der Demos nicht mehr angenommen wurden und der Track-Record einer Band bei Klickzahlen auf Myspace, YouTube etc. lag. Heute, siehe da, ist erneut Normalität in die Branche eingekehrt. A&Rs werden auf unterschiedlichste Art und Weise bemustert oder gehen sogar noch auf Konzerte von Künstlern bzw. Bands, die sie entdeckt haben. Grundsätzlich ist das Entdecktwerden eine schöne Sache, da jemand zu Dir kommt und etwas von Dir will :). Deine Verhandlungsposition ist also um einiges besser und wird sogar noch gesteigert, solltest Du bereits professionelle Nachweise, wie beispielsweise ein funktionierendes Netzwerk, vorweisen können.  Selbstverständlich ist das gute alte Demo nach wie vor aktiv und per CD oder Vinyl auch sehr gerne gesehen, da es nicht als eine von tausend E-Mails im Posteingang untergeht. Im Grunde kommt es immer auf das Label an, ob und wie es bemustert werden möchte. 

3. Künstlerentwicklung

Die zentrale Aufgabe eines Labels ist das Artist Development - der Aufbau eines Künstlers. An dieser Stelle geht es um die Grundlagen: Das Erscheinungsbild (der Künstler bzw. die Band als Marke), der digitale Auftritt, die Auswahl des richtigen Songmaterials und die sehr wichtige Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit). 

Es geht darum, einen unverwechselbaren Künstler aufzubauen, der sich durch besondere Merkmale mit sehr viel Wiedererkennungswert von der Masse abhebt. Durch gute PR und Promotion wird die nötige Reichweite erzeugt, um viele Fans zu generieren und demzufolge den Marktwert des Künstlers zu steigern.

4. Artist & Repertoire

Es geht es um die richtigen Lieder für Dich! In erster Linie bist Du Interpret, dessen Aufgabe darin besteht, einen Song so einzigartig gut wie möglich zu interpretieren - im Tonstudio, wie auch live auf der Bühne. Da nicht jeder Interpret auch ein sehr guter Songschreiber ist, besteht die Aufgabe eines A&R-Managers darin, die für Dich passenden Werke zu finden bzw. erschaffen zu lassen. Oftmals schreiben auch Künstler sehr gute Songs, die sie anderen Künstlern zur Verfügung stellen, da das Lied einfach nicht zu ihnen passt. Hierbei musst auch Du ehrlich zu Dir sein! Besonders begabte Künstler sind in der Lage ihre eigenen Songs zu schreiben! Wichtig ist, dass Du diesen Prozess nicht unterschätzt, denn Texte wachsen nicht auf Bäumen und Beats kommen nicht mit der Post! 

2. Vertrag

Die klassischen Verträge, mit denen ein Label arbeitet, sind der BÜV, also der Bandübernahmevertrag (Band steht hier nicht für die Musikgruppe, sondern für das Masterband) und der Künstlerexklusivvertrag.

 

Newcomern wird in der Regel erstmal ein Bandübernahmevertrag für ihr eigenständig produziertes Band angeboten. Das heißt, Du hast bereits ein finales Master und vielleicht auch schon Tonträger pressen lassen und das Label übernimmt alle weiteren Aufgaben wie Promotion und Vertrieb für Dich. Hier solltest Du mit Deinem Anwalt den Vertrag genau lesen, denn viele Labels möchten auch Einnahmen am digitalen Vertrieb einstreichen. Das ist nur dann gerechtfertigt, wenn das Label auch weitere Pflichten übernimmt. Denn es hat hier rein gar keine Kosten! Nicht selten beinhalten diese Verträge bereits Exklusiv-Optionen, um den Künstler auch über das Band hinaus an das Label zu binden. Ein durchschnittlicher BÜV beinhaltet ca. 10-20 % der Einnahmen für den Künstler. In sehr seltenen Fällen wird auch mehr vom Label ausgeschüttet, doch hier musst Du dem Label schon was ganz Besonderes anbieten. 

Der Künstlervertrag kommt in der Regel erst dann zum Einsatz, wenn Du unter Beweis gestellt hast, dass Du funktionierst. Hier entsteht eine exklusive Bindung von Dir zum Label und dafür übernimmt das Label auch weitere Pflichten, wie beispielsweise die gesamte Musikproduktion. Bitte achte hier gemeinsam mit Deinem Anwalt auf die genauen Klauseln Deines Vertrags! Wir haben leider schon öfter erlebt, dass begabte Künstler gesigned wurden, aber dann nie etwas vom Label veröffentlicht wurde. Man spricht hier auch von Dead-Signings, die ganz bewusst gemacht werden, um sein eigenes Investment zu schützen. Falls zuvor festgestellt wurde, dass der eigene etablierte Künstler A, Konkurrenz durch Künstler B kriegen könnte, wird Künstler B folglich unter Vertrag genommen, ohne etwas zu releasen. So kann die Konkurrenz nicht Künstler B herausbringen und Künstler A funktioniert weiterhin. 

5. Musikproduktion

Dein Label kümmert sich um die Produktion Deines neuen Releases. Hier geht es um die Wahl des Produzenten, die Wahl der Audio-Engineere, die des Tonstudios, ob Gast- oder Sessionmusiker zum Einsatz kommen, wer die Songs mischt und schlussendlich auch mastert. 

Leider beinhalten viele Verträge, dass der Künstler hierbei keinerlei Mitspracherecht hat! Wir legen Dir somit sehr ans Herz, jeden Vertrag, den Du unterzeichnen sollst, gemeinsam mit Deinem Anwalt zu überprüfen, ob auch Deine Interessen gewahrt werden! Eine ausführliche Beschreibung zu diesem Punkt findest Du hier >>

6. Vervielfältigung

Die Herstellung von Tonträgern wie CDs oder Vinyls ist ein sehr wichtiges Thema. Vor allem das Produktdesign wirkt sich auf Dein Künstlerimage aus! Ebenso bieten auch wir die Produktion von FanBoxen, auch als Kleinauflage ab 10 Stück an. So hast Du sehr viele Möglichkeiten ein Produkt zu schaffen, das die Fans lieben werden. 

In diesem Bereich nutzt das Label seine Kontakte zu den Presswerken und lässt hier seine Träger erstellen. Früher war das für kleine Künstler undenkbar, denn die Auflagen betrugen nicht selten 10.000 und mehr, die ein kleiner Künstler natürlich niemals verkauft. Doch heutzutage hat sich der Markt durch die Digitalisierung verschoben und Presswerke bieten bereits Kleinauflagen ab 500 Stück an. Bei uns erhältst Du sogar Pressungen ab eine Auflage von 50 Stück zu absolut fairen Preisen. Wenn Du mehr wissen willst, klicke einfach hier >>

7. Promotion

Die Aufgabe besteht darin, Dich in der Öffentlichkeit bekannter zu machen (breaken). Das geschieht durch Medieneinsätze, insbesondere im Online-Segment, in Print und in Funk und Fernsehen, unter anderem im Rahmen sogenannter Airplays.

 

Kleine Labels erledigen das in der Regel eigenständig. Größere hingegen beschäftigen Agenturen, die eine Marketing-Strategie entwickeln, um den Künstler bestmöglich zu platzieren. Beides hat seine Vor- und Nachteile! Du kannst heutzutage sehr viel selbst erledigen. Vor allem im Onlinebereich gibt es sehr viele Möglichkeiten, aktiv zu werden. Wichtig hierbei sind die richtigen Instrumente und Kanäle. Ein sehr gut produziertes Musikvideo ist ein Muss, genauso wie andere wichtige Promoartikel. Mehr Infos zu diesem wichtigen Thema erhältst Du hier >>

8. Vertrieb

Es geht um die Verfügbarkeit Deiner Musik! Sie muss jederzeit, in bester Qualität und mit möglichst wenig Hürden erreich- und konsumierbar sein! Im standardisierten Tonträgergeschäft sind die Hauptvertriebswege die Warenhäuser, der Fachhandel, Rack-Jobber und Verbrauchermärkte wie Amazon Marketplace. Dazu kommen das Clubgeschäft, Mailorder und allem voran der Verkauf über den Shop auf der eigenen Webseite.

Im digitalen Bereich solltest Du Deine Musik in jedem Fall online verfügbar machen! Streaming und Downloads in den bekannten Stores und Deine Homepage sind sehr wichtige Kanäle! Wenn Du mehr dazu wissen willst, klicke hier >>

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